Historisches aus Alsleben
Historische Stätten in Alsleben
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Auf dem Schloss- oder Klosterberg zu Alsleben soll es unterirdische Gänge gegeben haben Einer davon habe nach Osten unter der Saale hindurch geführt und in Poplitz geendet.
Die Sage meint, zur Zeit der Grafen von Alsleben sei in Poplitz ein Nebenkloster für Frauen aus niederen Ständen gewesen. Als die Nonnen dort von feindlichen Scharen bedroht wurden, verschwanden sie ungesehen mit allen Kostbarkeiten. Ein anderer Gang soll weit nach Westen bis Haus-Zeitz geführt haben. Auch aus dem Alslebener Kloster entwichen einst die Nonnen spurlos. Nach dem Tod des letzten Grafen fiel aller Besitz an den Erzbischof von Magdeburg.
Die Nonnen, alles reichsadlige Damen, lehnten dessen Oberhoheit ab und verließen auf rätselhafte Weise das Kloster. Zu Beginn dieses Jahrhunderts fand man im Tal von Pforte, einer Wüstung bei Haus-Zeitz, Gänge von mannshoher Größe unter der Erde. Beim Ackern mit schweren Dampfpflügen war eine Gangkreuzung eingestürzt. Auch sollen sich an den Talhängen Mundlöcher als Eingang zu diesen Gängen befunden haben. Rätsel über Rätsel, die von der Vergangenheit wohl nie mehr preisgegeben werden.
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187 Jahre lang war das Saaltor in Privathand,
bevor es die Stadt im Jahr 2004 wieder kaufte. Urkundlich erwähnt wird das Saaltor - eigentlich die Stadtmauer mit den drei Stadttoren - erstmals im Jahr 1586. Das Stadttor wurde mit der Wohnung des Torhüters überbaut. Bis 1766 saß in dem Haus noch ein Torschreiber. Diese Tätigkeit wurde jedoch überflüssig und so verkaufte die Stadt im Jahr 1817 die drei Torhäuser - das Saaltor, das Mühlentor und das Neue Tor an Privatleute. Nur das Saaltor blieb erhalten und diente bis zum Jahr 2004 als Wohnung. Dass wir noch so viel über das Saaltor wissen, haben wir unserer ehemaligen Ortschronistin und Ehrenbürgerin von Alsleben, Brigitte Haberland zu verdanken. Seit dem Verkauf 1817 hatte das Saaltor acht private Eigentümer. Zunächst gehörte zum Saaltor noch ein danebenliegendes Haus. Als die Stadt das Saaltor 2004 kaufte, wurden die Grundstücke wieder getrennt. Die Stadt kaufte das Saaltor, um es vor dem Verfall zu retten. Denn eine 1985 vorgenommene Sanierung hatte keinen lang anhaltenden Erfolg.
Eine grundlegende Sanierung erfolgte in den Jahren 2009 und 2010.
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Die Bahnstrecke Bebitz–Alsleben ist eine heute stillgelegte Bahnstrecke in Sachsen-Anhalt. Die als Kleinbahn erbaute circa 8 km lange Stichstrecke verband Bebitz an der Bahnstrecke Könnern–Baalberge mit Alsleben (Saale). Auf der 1949 verstaatlichten Strecke wurde 1966 der Personenverkehr eingestellt, die Gesamtstilllegung erfolgte 1995.
Vorgeschichte
Die Gegend um Alsleben lebten im 19. Jahrhunderts vor allem von der Landwirtschaft, Fischerei, Schiffbau und Schifffahrt. Mit der Industrialisierung wurden zahlreiche weitere Betriebe eröffnet, so auch ein Gipsbruch, eine Ziegelei, eine Saline, eine Zuckerfabrik und eine Spiritusfabrik.[1] Hinzu kamen mehrere Braunkohletagebaue und -bergwerke. Ein Teil dieser Zechen wurde über die Bahnstrecke Biendorf–Gerlebogk angebunden, die Zeche „Wilhelm“ bei Lebendorf hingegen baute eine eigene Bahn bis zur Saale nach Mukrena, wo die geförderte Braunkohle verschifft wurde. Die Pferdebahn mit einer für Deutschland ungewöhnlichen Spurweite von 733 mm wurde am 20. Juli 1858 eröffnet. Die sogenannte „Lebendorfer Kohlenbahn“ wurde 1875 bis Trebitz verlängert, zuvor hatte man sich 1871 schon zwei Dampflokomotiven beschafft.
Bereits in den 1860er Jahren hatte sich Alsleben bei der Planung der Bahnstrecke Halle–Halberstadt um einen Bahnanschluss bemüht, allerdings erwies sich die dazu nötige Trassenführung als zu kompliziert und die Magdeburg-Halberstädter Eisenbahngesellschaft führte die Strecke über Sandersleben. Auch der Projektierung der Bahnstrecke Könnern–Baalberge durch die Preußische Staatsbahn wurde Alsleben nicht berücksichtigt. Da die Gruben nun in Bebitz einen direkten Bahnanschluss besaßen, wurde die Kohlenbahn überflüssig. Der Versuch die Bahnanlagen für die örtliche Industrie zu weiterzunutzen misslang.[2]
Mit dem Gesetz über Kleinbahnen und Privatanschlußbahnen bestand ab 1892 erneut die Chance auf einen Eisenbahnanschluss. Verschiedene Projekte wurden aufgestellt, einige davon scheiterten noch in der Planungsphase, andere an der Finanzierung. Schlussendlich sollte 1897 eine Strecke Belleben–Alsleben–Bernburg gebaut werden. Durch die Lage nahe der Preußisch-Anhaltischen Grenze konnte auch dieses Vorhaben bis Januar 1900 nicht umgesetzt werden, da Anhalt kaum Interesse an einer Bahnstrecke zeigte. Damit war auch die bisher sichergestellte Finanzierung nicht mehr haltbar. Selbst der Bau des Teilstücks Belleben–Alsleben erwies sich als nicht durchführbar, da von der KED Magdeburg der Anschluss der Strecke in Belleben nicht erlaubt wurde.[3]
Die Berliner Firma Becker & Co schlug 1901 vor, die Trasse der Kohlenbahn zu nutzen, dieses Projekt wurde aber von der Stadt Alsleben abgelehnt. Erst, also noch weitere Planungen schiefgingen, stimmte die Stadt 1903/04 diesem Konzept zu.[3]
Bau und Eröffnung
Die Kleinbahn-AG Bebitz–Alsleben (KBA) mit Sitz in Beesenlaublingen wurde am 11. Juli 1905 gegründet, das Kapital von 333.000 Mark steuerte Preußen, die Provinz Sachsen, der Saalkreis, Beesenlaublingen und verschiedene örtliche Firmen bei. Alsleben wollte sich erst an der Gesellschaft beteiligten, wenn der Abschnitt Beesenlaublingen–Alsleben gebaut würde, die Gesellschaft beschränkte sich zunächst nur auf den Abschnitt Bebitz–Beesenlaublingen.[4]
Im Herbst 1905 wurde mit den Bauarbeiten begonnen, da die Strecke die alte Trasse der Lebendorfer Kohlenbahn nutze, wurden die Arbeiten schnell fertiggestellt. Die ersten Kohlentransporte wurden noch im November 1905 durchgeführt, allergemeiner Güterverkehr ab dem 9. Dezember 1905. Offiziell eröffnet wurde der 5,5 km lange Abschnitt am 15. Dezember 1905.[5]
Ab 1906 wurde an der 2,6 km langen Fortsetzung bis Alsleben gearbeitet. Hier war im Gegensatz zum ersten Abschnitt eine Neutrassierung erforderlich. Größtes Problem war der Bau der Saalebrücke. Daraufhin wurde das Kapital der Gesellschaft auf 800.000 Mark erhöht, es verteilte sich nun auf:
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Provinz Sachsen: 224.000 Mark
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Preußen: 223.000 Mark
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Alsleben: 123.000 Mark
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Mansfelder Seekreis: 50.000 Mark
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Beesenlaublingen: 35.000 Mark
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Saalkreis: 28.000 Mark
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mehrere Firmen: 117.000 Mark
Am 13. Mai 1908 wurde die Verlängerung bis Alsleben eröffnet. Die Kleinbahngesellschaft erhielt für diesen Abschnitt vorläufig nur eine zeitweilige Konzession, da noch ein Rechtsstreit wegen Enteignung beim Bahnbau ausstand. Nach Beilegung dessen wurde am 17. Januar 1910 eine dauerhafte Konzession vergeben.
Weitere Entwicklung
Die Kleinbahn gehörte fortan zu den lukrativsten Kleinbahnen in der Provinz Sachsen. Jedes Jahr wurde eine Dividende an die Aktionäre ausgezahlt, diese lag im zweiten Betriebsjahr bereits bei über 9 %. Obwohl der Alslebener Bahnhof für eine mögliche Verlängerung der Bahnstrecke vorbereitet war, scheiterten alle Erweiterungsversuche.
Im und nach dem Ersten Weltkrieg verschlechterte sich die Situation der Kleinbahn, denn die Beförderungsleistungen gingen zurück. Zwar erwirtschaftete die Bahn immer noch Gewinn, gleichwohl wurde am 1. Januar 1923 wurde die Betriebsführung an die Kleinbahnabteilung des Provinzialverbandes Sachsen übergeben. Auch die Inflation 1923 überstand das Unternehmen relativ gut, jedoch konnte erstmals keine Dividende ausgezahlt werden.
Ein etwa 900 m langes Anschlussgleis zu einer Mühle in Alsleben wurde 1926 in Betrieb genommen. Im selben Jahr wurde auch eine Betriebsgemeinschaft mit der Kleinbahn-AG Könnern-Rothenburg gebildet. In der zweiten Hälfte der 1920er Jahre stieg das Güterverkehrsaufkommen weiter an, der Personenverkehr war aber rückläufig. Ursache war die Einrichtung von Omnibuslinien, denn der Bus war nicht nur schneller sondern fuhr auch bis ins Alslebener Stadtzentrum. Daher wurde 1934 an dem 1926 erbauten Anschlussgleis ein neuer stadtnaher Haltepunkt Alsleben (Saale) Stadtmühle eingerichtet. Da die Beförderungsleistungen wieder anstiegen, konnte weiterhin eine bescheidene Dividende ausgezahlt werden. Auch wurden größere Modernisierungen getätigt. Nach der Sanierung des Oberbaus konnte die zulässige Höchstgeschwindigkeit, die vorher 30 km/h betrug, auf 40 km/h und die Achsfahrmasse auf 18 t erhöht werden.
Die Firmenbezeichnung lautete ab 8. September 1942 Eisenbahn-AG Bebitz-Alsleben, dennoch blieb es eine Kleinbahn.
Bis fast zum Ende des Zweiten Weltkriegs blieb die Strecke von Kriegseinwirkungen verschont, allerdings wurde im April 1945 der Bahnhof Alsleben bombardiert. Ebenfalls im April 1945 wurde die Saalebrücke von der Wehrmacht teilweise gesprengt.
Die Schäden blieben jedoch gering, bereits im Juni 1945 nach Reparatur der Brücke der Güterverkehr wieder aufgenommen.
Den Betrieb führte bis 1945/46 die Kleinbahnabteilung des Provinzialverbandes Sachsen in Merseburg, nach Kriegsende wurde die Bahngesellschaft unter staatliche Zwangsverwaltung gestellt und die Betriebsführung ab der Jahreswende 1946/1947 der Sächsischen Provinzbahnen GmbH unterstellt. Von dieser wurden wiederum die von ihr verwalteten Klein- und Privatbahnen sämtlich zum 1. April 1949 der Verwaltung der Deutschen Reichsbahn übergeben.
Dann ging die Bahn über auf die Sächsische Provinzbahnen GmbH und über die Vereinigung Volkseigener Betriebe (VVB) am 1. April 1949 auf die Deutsche Reichsbahn. Diese stellte den Personenverkehr am 21. Mai 1966 ein. Der Güterverkehr endete am 31. Dezember 1994, stillgelegt wurde die Strecke am 15. August 1995.
Fahrzeugeinsatz
Der Fahrzeugpark umfasste 1939 zwei Dampflokomotiven, einen Triebwagen, zwei Personen-, einen Pack- und neunzehn Güterwagen.
Lokomotiven
89 6024 im Deutschen Dampflokomotiv-Museum, das Fahrzeug kam ab 1941 auf der Strecke zum Einsatz
Zur Betriebsaufnahme verfügte die Bahn über zwei von Henschel & Sohn gebaute Tenderlokomotiven, die auf Basis der preußischen T 2 entstanden waren.[6] 1909 wurde eine dritte Lokomotive auf Basis der preußischen T 3 ebenfalls von Henschsel & Sohn angeschafft, das Fahrzeug wurde aber bereits 1911 an die Kleinbahn-AG Wallwitz-Wettin verkauft. Im Gegenzug erhielt man aus Wettin eine Dampflokomotive Fahrzeug auf Basis der T 2.
Als Übergangslösung wurde 1927/28 von der Delitzscher Kleinbahn-AG eine Henschel Typ Bismarck angemietet, bis man 1928 einen Vierkuppler kaufte. Diese 1918 von Hanomag gebaute Lok wurde 1933 wieder verkauft. Kurzzeitig wurden in den 1930er und 1940er Jahren immer wieder T 3 gemietet, mit der 89 6024 ist ein derartiges Fahrzeug erhalten geblieben.
Nach Übernahme der Strecke durch die Deutsche Reichsbahn wurden vorerst weiterhin T 3 eingesetzt. Das Bw Bernburg, dem jetzt die Lokstation Alsleben angehörte, wollte jedoch den Lokeinsatz in Alsleben aufgeben. Da der Kohlevorrat der kleinen Tenderlokomotiven nicht ausreichte, wurde 1952/53 die 89 6009 mit einem Schlepptender 3 T 12 ausgerüstet, das Fahrzeug wurde aber nur wenige Monate auf der Strecke eingesetzt. Bis 1961 wurde der Großteil der Züge mit den Dreikupplern bespannt. Mit einer Lok der Baureihe 92 stand allerdings seit 1957 eine anderer Loktyp mit im Einsatz, auch wurden ab 1957 einige Güterzüge mit der Baureihe 57 bespannt.
Nach Abgabe der Tenderlokomotiven wurde 1961 der Alslebener Lokbahnhof aufgegeben, fortan wurde die Strecke ausschließlich durch die Baureihe 57 befahren. Diese wurden in den 1960er Jahren schrittweise durch Fahrzeuge der Baureihe 50.35 ersetzt. Letztmals kamen Dampflokomotiven Anfang der 1980er Jahre auf der Strecke zum Einsatz, der Großteil der Leistungen war aber schon in den 1970er Jahren an Diesellokomotiven der Baureihe V 60 übergegangen. Diese wickelten sämtlichen Verkehrs bis zur Stilllegung ab, nur in Einzelfällen kamen auch die Baureihe 110/112 auf die Strecke.
Literatur
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Dirk Endisch: Klein- und Privatbahnen im unteren Saaletal. Verlag Dirk Endisch, Korntal-Münchingen 2008, ISBN 978-3-936893-22-9.
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Wolfgang List, Hans Röper, Gerhard Zieglgänsberger: Archiv deutscher Klein- und Privatbahnen. Sachsen-Anhalt. (Strecken, Fahrzeuge, Betrieb). Transpress, Stuttgart 1998, ISBN 3-613-71087-0.
Weblinks
Einzelnachweise
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↑ Dirk Endisch: Klein- und Privatbahnen im unteren Saaletal, S. 93 f.
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↑ Dirk Endisch: Klein- und Privatbahnen im unteren Saaletal, S. 94 f.
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↑ a b Dirk Endisch: Klein- und Privatbahnen im unteren Saaletal, S. 96
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↑ Dirk Endisch: Klein- und Privatbahnen im unteren Saaletal, S. 97
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↑ Dirk Endisch: Klein- und Privatbahnen im unteren Saaletal, S. 97 f.
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↑ Dirk Endisch: Klein- und Privatbahnen im unteren Saaletal, S. 122
Externe Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrecke_Bebitz%E2%80%93Alsleben
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Zwölf Siedlungen ausgetauscht
Als Kaiser Otto II. am 22. Oktober 973 in Allstedt eine Urkunde über den Güteraustausch zwischen dem Kloster Fulda und dem Erzbistum Magdeburg signierte, wurden unter den zwölf Siedlungen (siehe Karte), die mit allen Rechten und Besitzungen, auch mit „vineis" (Weinpflanzüngen), an Magdeburg übergingen, drei Orte genannt, die in unserer engsten Heimat liegen: Alsleben, Schackstedt und Purtin oder Pforte, bei Haus Zeitz gelegen und wüst gefallen. Maßgebend war die erstmalige Erwähnung von Weinbau an der unteren Saale bei Alsleben sowohl weingärtnerisch als auch landschaftsprägend. Weinbau entwickelte sich Von da entwickelte sich der Weinbau am Unterlauf des Flusses in einer locker gereihten Kette von Ortschaften von Rothenburg im Süden über Könnern, Trebnitz, Alsleben, Strenznaundorf, Großwirschleben, Plötzkau, Gröna, Aderstedt, Bernburg, Waldau, Nienburg, Neugattersleben, Wedlitz bis nach Calbe im Norden. Aus lokaler Sicht könnte man mit einer nicht unberechtigten Genugtung sagen: In unserer Heimat erblühte rund ein Vierteljahrhundert früher die Rebe als in den zu Recht hoch gelobten Weinorten an der mittleren Saale und der Unstrut wie Naumburg, Kloster Pforte und Freyburg.
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Unsere Saalebrücke und ihre Bedeutung
Von Karl Labbert - Alsleben an der Saale
Enkel mögen kraftvoll walten, Schwer Errungenes zu erhalten.
In der Reihe der Bauwerke, die im Rahmen dieser Festschrift Anspruch auf Würdigung erbeben können, steht die Saalebrüche ohne Zweifel mit an erster Stelle. Sie hat die ganze Landschaft grundlegend verändert und ist dank ihrer architektonischen Schönheit geeignet, dem Gesamtbild ein wuchtiges und harmonisches Gepräge zu verleihen. Wahrlich, hier ist das Schillerwort zur Ehre gereicht: Das Alte stürzt, es ändert sich, die Zeit, und neues Leben blüht aus den Ruinen.
Der Saalebrückenbau Alsleben-Mukrena ist mit einem Gesamtkostenaufwand, (einschließlich Rampenbau usw.) von rund 900.000.-RM durchgeführt worden. Das bedeutet, dass auf den Kopf der Einzahlzahl rund 225-RM entfallen. In der Nachbarstadt Bernburg könnte man unter Zugrundelegung dieses Verhältnisse mithin ein Bauwerk für 7 425 000-RM, oder mit anderen Worten: Den 300 m hohen Pariser Eiffelturm und das „Brandenburger Tor" errichten! Würde man den kühnen Versuch machen, von jedem Hallenser 225.-RM einzuziehen, so könnten die Stadtväter die ansehnliche Summe von 45 000 000.-RM und die von Leipzig rund 150 000 000.-RM ihrem Stadtsäckel zuführen! Halle könnte sich dann mehr als 8 und Leipzig mehr als 28 Eiffeltürme leisten.
Der Brückenbau zwischen Alsleben und Mukrena war jedenfalls, wie sich aus diesen Zahlen ergibt, für unser kleines Gemeinwesen ein Projekt von außergewöhnlicher Bedeutung und finanzieller Bedeutung, wie dieser Saaleübergang überhaupt im Wandel der Zeiten stets von besonderer Wichtigkeit gewesen ist.
Bis 1867 wurde der Verkehr über den Saalestrom zunächst durch eine, später dann durch zwei große Fähren bewirkt. Mit der Schaffung einer Schiffsbrüche (1867) mit 120 ztr. Tragfähigkeit finden wir die obenerwähnte Bedeutung des Saaleüberganges erneut bestätigt. Die Pontonbrücke, nach damaligen Begriffen eine bahnbrechende Neuerung, erfüllte jahrzehntelang, treu und brav ihre Pflicht. Mit dem Verschwinden der Postkutsche wurde indessen ihr Blick nach der vorwärtsstrebenden Stadt Als1eben immer wehmütiger. Sie wusste, dass sie hier bald ihre Daseinsberechtigung verlieren musste, wurden doch der Autoverkehr ständig reger und die Lasten schwerer.
Der Stein kam 1926 entscheidend ins Rollen. Es galt zunächst, die Bevölkerung von Alsleben und Umgebung (Mukrena, .Beesenlaublingen und Beesedau), sowie die maßgebenden Behördenstellen für den Plan, im Zuge die Reichstraße 6 eine massive Saalebrüche erstehen zu lassen, zu interessieren, um die Finanzierung Sicherzustellen. Hierbei wurden Geschick und Fähigkeit des amtierenden Bürgermeisters auf harte Proben gestellt, zumal man sehr bald erkennen musste, dass die ursprünglich roh veranschlagten Kosten von 400.000.-RM zur Finanzierung nicht ausreichen. Die maßgebenden Regierungsstellen vermochten sich aber schließlich der Notwendigkeit, den in verkehrspolitischer Hinsicht äußert wertvollen Bau tragen zu helfen, doch nicht zu verschließen. Und so gelang dann doch noch der große Wurf.
Dem Gelingen ging aber noch eine Begleiterscheinung vorauf, die viel Staub aufwirbelte und die Gemüter erregte. Unsere Nachbarstadt Könnern hatte ebenfalls -- ob früher oder Später, spielt hier keine Rolle — Brückenbaupläne erkennen lassen. Es herrschte „Brückenbaufieber" und die „Konkurrenz“ – wollte den Alslebenern gar nicht gefallen.
Der Sturm hat sich, wie immer in solchen Dingen, wieder gelegt. Die Zeit hat so manche Wunde geheilt, und jeder Alslebener blickt heute mit Stolz auf das monumentale Bauwerk der Firma Dyckerhoff & Widmann. Keiner grollt den Könneranern mehr, dass auch ihr Projekt zur Durchführung gekommen ist.
Nur einmal im Jahre, nämlich bei der Aufstellung des Haushaltsplanes, tritt die Brücke in der Rolle des Schmerzenskindes in Erscheinung, denn es gilt die Zins und Tilgungsraten Sicherzustellen. Rund 46 000.- RM sind alljährlich für diesen Zweck an ordentlichen *Mitteln aufzubringen. Das Ausgabe-Soll beträgt insgesamt rund 53 000. - RM.
Die Lasten werden indessen kleiner und kleiner (die Anleihebelastungen sollen verstärkt getilgt werden), so hat einst auch der Zeitpunkt kommen wird, wo ein dicker Schlussstrich gezogen und jenes „Sorgenkind" endgültig begraben sein wird.
Vielleicht bald!
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Die Geschichte des Freibades Alsleben - Erster Spatenstich am 8. Mal 1953
1833 - erste Überlieferung einer Badeanstalt
- es gab auch schon einen Schwimmmeister
- Möglichkeiten (Buden) zum Umkleiden existierten
- das Baden war unentgeltlich, das Benutzen dieser Badestelle ohne Beaufsichtigung
1883 - der Kohlenhändler Ferdinand Pohl eröffnete hinter seinem Grundstück in der Fischerstraße 1 „Pohles neue öffentliche Schwimmanstalt“ ein großes Schwimmbecken für Schwimmer und für Nichtschwimmer ein Kleines, unter Aufsicht eines Bademeisters
- Badebekleidung für alle war Pflicht und vorgegeben
- Damen und Herren badeten natürlich getrennt
- zu dieser Zeit musste schon Eintritt gezahlt werden
- Um die Jahrhundertwende übernahm der Schwiegersohn, der Kaufmann Erwin Stößel, die Badeanstalt.
- Die „Stößelsche Badeanstalt“ genannt.
- Durch einen Sturm im November 1903 wurde die Badeanstalt teilweise zerstört.
- Sie existierte noch bis in die 20-iger Jahre.
1925 - eine moderne Flußbadeanstalt wurde errichtet, an der sogenannten „Lyra“, feierliche Eröffnung des Bades am 24.05. 1925,mit geladenen Gästen, einem Konzert, Wettschwimmen und rege Anteilnahme der Bürger
- für jeweils 1 Jahr wurde die Badeanstalt an einen Schwimmmeister verpachtet
1926 - unter dem Turn-und Schwimmmeister Herrn Opitz aus Könnern lernten 27 Erwachsene und 66 Kinder das Schwimmen, auch einen „Schwimmlehrerkurs“ leitete er (wie lange, nicht belegbar)
- Langjähriger Bademeister war zunächst Herr Ernst Vopel.
1932 - die Badeanstalt wurde provisorisch zum Stadtbusch (unterhalb des Wehres) verlegt
- zu starke Strömung und zu flaches Wasser zwangen zur erneuten Verlegung zum Pfaffenbusch ....
- der zweite „Lyra – Durchstich“ machte wiederum eine Verlegung notwendig
1939 - das Bad wurde an den Schiffshaupter Herrn Julius Andreas Otto Haberland senj.verpachtet
1945 - bei Kriegsende war der Standort unterhalb der Saalebrücke
1951 - verfügt der Rat des Kreises Bernburg die Schließung der Badeanstalten an den Saaleufern, aufgrund von Seuchengefahren
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Anfang der 50-iger Jahre – die Fluss Badeanstalt in Alsleben soll durch ein fachgemäßes Freibad ersetzt werden. Initiatorin Frau Martha Zieglgänsberger und engagierte Bürger bildeten eine Kommission unter Leitung von Herrn Fritz Stellfeld. Sie übernahm die Verantwortung für den Bau des Schwimmbades.
8. Mai 1953:
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Ihre Bewertung: Bewertung: 0 (Ø 0) Views: 6780 Stichworte: Erstellt: 11.09.2015 Geändert: 11.09.2015 -
1548 1. Bau, dabei Einmauerung des heute über dem Sekretariatszimmer befindlichen Steines. Er zeigt das Wappen derer von Krosigk (drei Sechmesser) und das Wappen der Stadt (drei Aale). Die Umschrift besagt, dass das Rathaus bzw. der Rat unter dem Schutz der Krosigks steht. Die Namen Blasius Getz, Matheus Brandenburg, Blasius Dide und Johannes Wideling: sie waren Bürgermeister bzw. Erbauer des Rathauses. Es wurde 1548 ein vergoldeter Turmknauf aufgesetzt, in den man zwei Schriftstücke einlegte sowie einen von Krosigks gestifteten ungarischen Goldgulden. Bereits das alte Rathaus hatte eine Uhr.
1699 wurde das durch Brände und Kriege beschädigte Rathaus durch ein neues ersetzt. Darin befanden sich: die Ratswaage, ein Ratskeller (verpachtet) sowie die öffentliche Malzdarre zum Bierbrauen. Wieder wurden Schriftstücke zusammen mit den alten eingelegt. Angebaut wurde 1788 eine Hauptwache, als Alsleben Einquartierungsort wurde. 1840 riss man sie ab. 1879/80 entstand das heutige Rathaus, als Fundament dienten die alten Bruchsteine. Die Kellergewölbe blieben. Im Grundstein mauerte man die alten Schriftstücke zusammen mit neuen ein, ferner den alten Goldgulden sowie mehrere gängige Münzen. 1880 war Einweihung, die im Gasthaus „Zur Post" (Mühlstraße 1) gefeiert wurde. Auf dem Rathaus hängen heute zwei Glocken, die die Stunden bzw. Viertel- und Halbstunden schlagen: eine davon ist die aus der Gotik stammende Glocke mit der Inschrift: „Laudis cum digna, vas nobile, dicta Benigna" und stammt ursprünglich aus dem Stadtkirchengeläut. - Der Ratskeller wurde bis nach 1945 betrieben, dann nicht wieder verpachtet, auch nicht die Wohnung im obersten. Geschoss, das heute als Dienstraum ausgebaut ist. Im Rathaus befanden sich zunächst noch das Gefängnis und die Gerichtsstube sowie das Zollamt. Ab Mitte 1800 wurden die Amtsgeschäfte im Rathaus erledigt, während es vorher üblich war, dass die Bürgermeister diese zu Hause erledigten. Ab 1720 gibt es einen Magistrat mit einem Bürgermeister. Nach 1990 wurden bedeutende Verbesserungen im Rathaus vorgenommen.
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Denkmale der Heimat Spitzbübischer Blick vom Kringel
Von BERNHARD GREMLER
Wer als Reisender auf der ehemaligen Bundesstraße 6 die Saalebrücke bei Alsleben passiert, fängt zumindest mit einem kurzen Blick das Panorama des „Kringels“ ein. Auf diesem markanten Berg direkt über der Saale ragt beinahe spitzbübisch ein Türmchen empor, das mancher Fremde für den Rest einer alten Burganlage halten könnte.
Ein Altes Volkslied
Mit „An der Saale hellem Strande stehen Burgen . ..« scheint auch ein zum Volkslied gewordener Text parat. Doch hier ist es anders. Bei dem Bauwerk auf der Höhe handelt es sich lediglich um den Funktionsturm eines Wasserspeichers.
Von hier oben aus wurde Alsleben eine Zeit lang mit Trinkwasser versorgt. Dennoch präsentiert sich dieses Bauwerk von je her als willkommener Blickfang. Er besaß früher eine umlaufende Galerie, die ohne Zweifel eine ideale Aussichtsplattform darstellte. Man gräbt zurzeit die Erinnerungen daran wieder aus, denn eine gelungene Rekonstruktion könnte sich daraus zur Touristenattraktion entwickeln.
Turm mit Galerie
Der Autor wurde mehrfach nach Unterlagen über das frühere Aussehen des Turms befragt. War er wirklich ein Turm mit Galerie? Ein Foto aus dem Familienalbum, es mag zwischen den Jahren 1925 bis 1928 aufgenommen worden sein, liefert den Beweis.
Der Turmschaft ist im unteren Teil massiv aus Naturstein hergestellt. Der obere Teil besteht jedoch aus Fachwerk, das mit gleichem Steinmaterial ausgemauert wurde. Den tragenden Boden dieses Turmgeschosses bildet eine Balkenanlage, die durch das Mauerwerk hindurch führt und außen Belag und Geländer der Galerie trägt. Die Balkenenden wurden durch eine Schrägstütze, eine Strebe, zusätzlich gesichert, die sich auf Konsolensteinen absetzt.
Das ist eine insgesamt solide und optisch ansprechende Konstruktion. Allerdings muss die Galerie zeitig schadhaft geworden sein. Selbst ältere Alslebener Bürger können sich kaum noch an sie erinnern.
Interessant ist die konstruktive Lösung der Eckabstützung. Drei Streben setzen sich auf einem Konsolenstein ab. Zwei verlaufen rechtwinklig zur Außenwand, während die dritte, die mittlere, diagonal angeordnet ist und die Ecke des Galeriebodens unterstützt. Warum die Galerie so zeitig wieder verschwand, ist so unplausibel nicht. Eingemauerte Holzbalken, zumal wenn sie auf einer Seite ungehemmt der Freibewitterung ausgesetzt sind, ziehen die Fäulnis geradezu an. Verliert erst mal ein Balkenauflager seine Tragfähigkeit und wird nicht gleich saniert, folgen die anderen und die ganze Konstruktion ist gefährdet. Nicht mehr Begehbares kann man dann auch abreißen. Hier ließ man wohl von Anfang an die nötige Sorgfalt fehlen.
Die alte Burg
Der Wasserturm von Alsleben ist zwar kein historisches Gemäuer, auf historischen Grund steht er durchaus. Die Hochfläche zwischen Saale und Schlackenbach liegt in beherrschender Stellung weit über dem Gelände und lockte schon In vorgeschichtlicher Zelt die Menschen an. Jüngste Ausgrabungen auf einem relativ kleinen Gelände westlich des Wasserturms brachten Siedlungsreste und Fundstücke aus der Jungsteinzeit zu Tage. Das Flurstück hieß einmal „Alte Burg, ein Begriff, der älteren Alslebenern immer noch geläufig ist. Was hat es damit auf sich? Die Heimatsstube gibt Auskunft. Bis in die Zeit des Thüringerreiches soll hier oben eine Burg gestanden haben. Ein Gefolgsmann der Thüringerkönige waltete von hier aus über Land und Volk. Nach schweren Kämpfen gegen Franken und Sachsen ging das Thüringerreich unter.
Als der letzte Thüringerkönig lrmenfried die Entscheidungsschlacht bei Scidingi (Scheidungen) an der Unstrut verlor, soll er sich nach Norden gewandt und auf der Alten Burg Alsleben Schutz gesucht haben.
Doch sein Fluchtweg wurde verraten. Die Franken nahmen ihn gefangen und ließen ihn durch einen Meuchelmörder in Zülpich bei Köln umbringen. Die Burg bei Alsleben wurde von den Siegern zerstört. Von den Bauwerken aus Holz und Erde blieb nichts erhalten. Die Historiker datieren den Untergang des Thüringerrelches und die letzte Schlacht auf das Jahr 531. Seitdem geht der Pflug über die Stätte, wie es poetisch oft heißt. Nur im Namen der Flurgemarkung „Alte Burg klingt die Erinnerung nach.
Öffnungszeiten des Wasserturms finden sie hier: Unser Wasserturm
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Zu Alsleben gehörte auch die uralte Pregelmühle. Diese bestand bereits schon im 12.Jh. und war eine Schenkung der Herren von Alsleben an das Kloster Neuwerk. Aus einer Urkunde vom 21. März 1212 geht hervor, dass ein Heinrich von Glindenberg, ein Stiftvasall des Schlosses Alsleben, eine Mühle errichtet hatte. 1785 hatte die Mühle 6 Mahl-, 1 Öl- und 1 Schneidemühlengang, 1825 kam noch ein Graupenmühlengang hinzu. Die Krosigks verkauften 1812 die Mühle an Jacob Liebe, er erbaute auch das Wohnhaus. Danach kaufte Elias Lange die Mühle. 1868 erhielten durch Konkurs die Brüder Konrad die Pregelmühle für 57.000 Taler. 1952 wurden die Orte Beesedau, Kustrena und Mukrena mit Pregelmühle und Zweihausen Beesenlaublingen zugeordnet. Bis Ende 2004 gehörten diese Orte noch zur Trägergemeinde Alsleben.
Am 1. Januar 2005 wurden zudem die Gemeinden Beesenlaublingen (mit Beesedau, Kustrena, Mukrena, Poplitz, Zweihausen), Belleben (mit Piesdorf) und Strenznaundorf nach Könnern eingemeindet.
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Erläuterung zum Wappen von Beesenlaublingen. Das Wappen der Gemeinde Beesenlaublingen zeigt im silbernen Schild übereinander drei querliegende rote Pflugscharre. Es handelt sich hierbei um das Familienwappen derer von Krosigk, die seit dem 12.Jahrhundert in den Dörfern Beesen und Laublingen ansässig und Besitzer waren. Das Motiv des darunter liegenden Ankers soll auf die Schifffahrt des Ortsteils Mukrena hinweisen. Mukrena besitzt eine Werft mit langer Tradition.
Die Gemeinde Beesenlaublingen liegt im östlichen Harzvorland im Landschaftsgebiet des unteren Saaletals in Sachsen Anhalt. Am 29.Juli 961 wurde der Burgbezirk loponoh (Laublingen) im Gau Nudcici durch Kaiser Otto I. zum erstenmal erwähnt. 964 standen unter anderem die Orte Beesen, Poplitz, Mukrena und Oberritz in einer Urkunde im Stammsitz der Herren von Beesen.
Im 12. Jahrhundert, wie der Sachsenspiegel berichtete, bekam die Grafschaft Alsleben, wozu auch unsere Orte gehörten, den Burggraf Crouzke (von Krosigk).
Unsere Orte sind mit dem Geschlecht der Krosigks eng verbunden. Zwei aus diesem Geschlecht sind erwähnenswert. Einmal der Bernhard Friedrich von Krosigk, der um 1671 als Gründer der Poplitzer Linie das Schloss der Krosigks erbaute. Auch legte er den Grundstein zur Erschaffung des Schlossparks der Krosigks. Den Auftrag dazu übergab er dem schwedischen Garten und Landschaftsgestalter Linne der auch die Schlossgärten von Wörlitz und Sanssouci gestaltete.
In diesem schönen Naturpark finden heute die kulturellen Veranstaltungen der Gemeinde Beesenlaublingen statt. Weiterhin wäre Heinrich Ferdinand von Krosigk als "böser Baron von Krosik" bekannt zu nennen. Er fiel am 16.10.1813 bei der Völkerschlacht in Leipzig. In dem Buch "der böse Baron von Krosigk" von dem Schriftsteller Schreckenbach Paul, erschienen 1937, ist der Werdegang derer von Krosigk in Verbindung mit der Geschichte unserer Gemeinde erzählt.
Dieser Roman ist leider heute nur noch in Archiven einzusehen.
Wichtig ist zu wissen, das Laublingen so gar einmal in ganz Deutschland regelrecht berühmt war. Zurückzuführen ist das auf den "Laublinger Dichterkreis" der eine wichtige Station bei der Entwicklung der deutschen Literatur war. Anlaufpunkt war der Laublinger Pfarrer Samuel Gotthold Lange, der um 1750 alle deutschsprachigen Dichter in Laublingen versammelte. Für Lessing war Pfarrer Lange einer der wichtigsten Dichter Deutschlands.
Auch heute noch ist die Kirche einen Besuch wert. Man kann dort neben der schönen Architektur und Innenausstattung die Wappen derer von Krosigk sehen.
Im Februar 1799 wurden durch eine Überschwemmungskatastrophe Bürger von Mukrena auf den Radeberg angesiedelt, so entstand dann die Kolonie Zweihausen. Kustrena wurde durch das Raubschloss Pfuhle und seinem wilden Burgherrn bekannt. Am 1.1.1820 war der Gründungstag der Gemeinde Beesenlaublingen.
Hierbei ist gleichzeitig der Gründer der Industrie im Ort Herr Friedrich Wilhelm Ernst zu erwähnen.
Im Juli 1952 bildete sich die neue Gemeinde Beesenlaublingen mit den Ortsteilen:
- Poplitz
- Beesedau mit Zoll
- Kustrena
- Zweihausen
- Mukrena und Pregelmühle im Kreis Bernburg Bezirk Halle.
Heute ist Beesenlaublingen ein Ortsteil von der Stadt Könnern im Salzlandkreis, im Regierungspräsdium Dessau im Land Sachsen Anhalt.
Externe Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Beesenlaublingen
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