1.300 Tiere waren in der Gärtnerei „Saaletal“ ausgestellt
Am Wochenende konnten in der Gärtnerei "Saaletal" 1.300 Tiere bestaunt werden. Nicht nur der Rassegeflügelzuchtverein Alsleben ließ sich die 28. Saaletalschau nicht entgehen. 168 Aussteller waren vertreten.
Hans-Ulrich Funk hat einen Blick für Ästhetik. „Der Farbdreiklang bei den New Hamshire ist doch etwas fürs Auge“, sagt der 52-Jährige.
Das Gefieder glänze, in unterschiedlichen Abstufungen, von kastanien- bis hin zu geldbraun, schwärmt der Züchter aus Atzendorf für die Rasse. Zur 28. Saaletalschau in Alsleben am Wochenende waren diese ebenso zu sehen wie zahlreiche andere Rassen. 1.300 Tiere von 168 Ausstellern waren in der Gärtnerei „Saaletal“ ausgestellt, darunter Groß- und Wassergeflügel, Hühner und Tauben. „Eine stolze Zahl“, findet der stellvertretende Ausstellungsleiter Thorsten Stier vom Rassegeflügelzuchtverein Alsleben.
Die Schau sei damit die zweitgrößte in ganz Sachsen-Anhalt. Die Bedingungen auf dem Areal seien ideal, so dass die Aussteller auch von weiter weg kommen, sagt Stier. Neben der Allgemeinen Ausstellung fanden zudem vier Sonderschauen, unter anderem für Texaner- und Wyandotten, statt. Auch über die „relativ große Zahl“ von Jugendaussteller in diesem Jahr freute sich Stier. Vor der offiziellen Eröffnung hatten 17 Preisrichter die Tiere in Augenschein genommen und mit den gängigen Rassegeflügelstandards verglichen. So werde unter anderem die Augenfarbe, der Stand, die Form und die Haltung begutachtet, erläuterte Thorsten Stier. „Wir suchen den Vergleich, damit wir wissen, ob wir auf dem richtigen Weg sind. Sonst wird man betriebsblind“, sagte Torsten Funk, der zusammen mit seinem Vater Hans-Ulrich nicht nur New Hampshire-Hühner, sondern auch Kingtauben züchtet.
Faszination für Geflügel hat nie nachgelassen
Zusammen besitzen sie je 150 Hühner und Tauben. „Die Kingtaube ist eine Kreuzung aus Römer- und Felsentaube“, erklärte Torsten Funk. „Und es ist die teuerste Rasse überhaupt“, fügt der 28-Jährige hinzu. Charakteristisch für die Vögel ist der große, kräftige Körperbau. Im vergangenen Jahr ist die Zuchtgemeinschaft aus Atzendorf Kreismeister mit ihren Kingtauben geworden. Bei der Saaletalschau erhalten sie für ihre Kingtauben blau mit schwarzen Binden ein „hervorragend“ von den Preisrichtern.
Früher, sagt Hans-Ulrich Funk, habe er Brieftauben gezüchtet. Doch durch seinen Beruf hat er dieses Hobby aufgeben müssen. Die Faszination für Geflügel aber hat nie nachgelassen - und daher hat er mit New Hampshire und Kingtauben begonnen. Es sei ein sehr zeitintensives Hobby, sagen beide. „Weil man sich immer kümmern muss.“ Das beginnt schon mit der Aufzucht der Küken. Doch Vater und Sohn Funk sind mit Begeisterung dabei. „Wenn man Erfolg hat, macht es natürlich noch mehr Spaß“, bemerkt Torsten Funk.
Auch Thorsten Stier weiß um den Aufwand, den man für dieses Hobby betreiben muss. „Aber wenn man einmal damit angefangen hat, kann man nicht mehr aufhören“, erklärt der stellvertretende Ausstellungsleiter. Schon sein Vater und sein Großvater hätten Tauben besessen. Die Leidenschaft ist ihm also quasi in die Wiege gelegt worden.
Thorsten Stier züchtet seit 15 Jahren„Texaner“-Tauben. Das sei die einzige Rasse, deren Kennfarbe schon von Geburt an feststeht, erklärte Stier. Von ihrem Wesen her, seien die Texaner sehr ruhige und flugfaule Tiere, erzählt er. Die Ruhe der Tiere würde auch auf ihn ausstrahlen. Vor allem nach einem anstrengenden Arbeitstag. „Das ist ein schöner Ausgleich zum Beruf“, bemerkte der 49-Jährige. Momentan hat er zehn Zuchtpaare und sei damit gut ausgelastet. Für seine Texaner hat er von den Preisrichtern ein „hervorragend“ bekommen. Insgesamt haben die Preisrichter 29 Mal ein „vorzüglich“ und 58 Mal „hervorragend“ vergeben. (mz)