Markt in Alsleben wird saniert

Noch kann man auf dem Marktplatz in Alsleben so parken, wie man möchte. Zumindest gibt es keine ersichtliche Parkordnung. Daher parken die Autos zum Teil bis dicht an die Häuser und es bleibt kein Platz für Fußgänger. Das soll sich bald ändern, denn der Platz soll in einem zweiten Abschnitt, der erste Teil wurde 2002 abgeschlossen, saniert werden.
Es sei ein sportliches Projekt, sagte Catharina Bankert-Hahn vom beauftragten Planungsbüro Bankert und Menn in Halle in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses, denn es soll noch in diesem Jahr realisiert werden - und würde in der vorliegenden Form rund 185.000 Euro kosten.
Sanierung des Markts in Alsleben soll 185.000 Euro kosten
Dabei soll aber nicht nur das Problem mit den Parkplätzen gelöst werden. Vielmehr soll der Markt künftig ein einheitliches Bild abgeben, heißt es dazu vom Planungsbüro. Dazu gehört eine einheitliche Oberflächengestaltung aus Granitkleinpflaster mit Quadraten aus Großpflaster.
Der ganze Platz erhalte zudem eine Fassung. Das steile Höhengefälle von bis zu 3,50 Meter soll durch 15 Zentimeter hohe Stufen abgemildert werden, so Bankert-Hahn. Für Kinderwagen oder Rollatoren werde es indes einen ansteigenden Weg geben.
Der Lindenbaum soll stehen bleiben
Außerdem soll eine geschwungene Stützmauer aus ortstypischem Kalkstein errichtet werden, von der man einen Blick auf das Rathaus hat. Der bereits vorhandene Lindenbaum bleibt stehen.
Dazu soll eine Bank aufgestellt werden, die zum Verweilen einlädt. Eine weitere abgerundete Natursteinmauer nahe dem zweiten Lindenbaum soll den Platz zur Straßenkreuzung hin abschließen. Beide Mauern würden in Sitzhöhe errichtet und könnten ebenfalls als Sitzgelegenheit genutzt werden, so die Planer.
Poller sollen Parken an Häuserfronten verhindern
Das Parken soll künftig auf dieser Fläche nicht mehr möglich sein, und durch Poller verhindert werden. Auf der anderen Seite indes sollen Poller das Parken zu den Häuserfronten begrenzen. Neben der Parkplatzsituation sei auch eine Betonmauer, die sich neben dem Restaurant befindet, ein Problem, so Bankert-Hahn.
Denn die passe nicht zum mittelalterlichen Charme des Marktplatzes. Da diese aber einem privaten Eigentümer gehört, lässt sie sich nicht einfach abreißen oder verputzen.
Daher schlagen die Planer vor, drei kleinkronige Bäume zu pflanzen. „Die Baumkronen erzeugen eine Wirkung, welche die Mauer in den Hintergrund treten lässt“, erläutert Catharina Bankert-Hahn.
Bürgermeister Schinke findet Gefallen an der Gestaltung
Alslebens Bürgermeister Reinhard Schinke (CDU) findet Gefallen an der vorgeschlagenen Gestaltung. Er empfiehlt, die Ideen des Planungsbüros umzusetzen. „Dann haben wir einen wirklich schönen Mittelpunkt in unserer Stadt.“
Die Idee mit den vielen Pollern - es wären rund 30 - indes stieß auf wenig Begeisterung bei den Ausschussmitgliedern. Es sehe aus wie ein „Wald von Spargeln“, formulierte es ein Ausschussmitglied.
Ronald Funke, Bauamtsleiter der Verbandsgemeinde Saale-Wipper schlug vor, man könne statt der vielen Poller, einzelne Poller setzen und diese mit Ketten verbinden - so ähnlich, wie es sie bereits am Rathaus gibt. Alexander Siersleben (CDU) meint, die Poller könnten auch umfahren werden.
Er hält eine einfache Markierung, die die Parkordnung vorgibt, für ausreichend. „Aktuell weiß man nicht, wie man parken darf“, meint Siersleben.
Bürgermeister Reinhard Schinke erhofft sich dabei künftig auch Unterstützung durch das Ordnungsamt. Würde dies öfter kontrollieren, würde sich das erzieherisch auf so manchen Autofahrer auswirken.
Diskutiert wurde auch der Vorschlag mit den Bäumen vor der Betonmauer. Ronald Henning (CDU) meint, sie zerstöre das Ensemble des Marktplatzes. Peter Matern (Die Linke) schlug vor, anstatt Bäume zu pflanzen, die Mauer farblich zu gestalten und dabei das Thema Schiffer- und Mühlenstadt aufzugreifen.
Außerdem brachte Ronald Henning einen weiteren Aspekt ins Spiel: Er schlug vor, das Rathaus mit Spots in Szene zu setzen. „Wir haben ein schönes Rathaus. Wenn wir den Markt schon mal anfassen, sollten wir darüber nachdenken.“ Catharina Bankert-Hahn und ihr Kollege Christoph Menn nahmen diese Anregung ebenso mit wie den Wunsch nach einer Markierung anstelle der vielen Poller.
(mz) – Quelle: https://www.mz-web.de/29881364 ©2018