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Zurück in den Berufsalltag Ein Gewinn für beide

13.01.2018 00:00:00 | Mitteldeutsche Zeitung | Ute Nicklisch

Alsleben ist um ein neues Unternehmen reicher. Nicht nur eine eigene Zahnarztpraxis hat die Saalestadt, sondern nun auch ein Zahnlabor direkt nebenan. Zahntechniker Tobias Rosenhagen ist mit seinem Labor an der Sonnenstraße ansässig. „Es gab bisher in Alsleben noch kein Zahnlabor“, begründet der Plötzkauer seine Standortwahl. Seit einiger Zeit hat der 38-Jährige den Meisterbrief seines Faches in der Tasche und möchte sich damit nun selbst verwirklichen.

Zurück in den Berufsalltag:

Doch nicht nur für ihn allein ist die Geschäftseröffnung ein großer Schritt, sondern auch für seine Praktikantin Kathrin Stephan. Die Arbeitsstelle war für die gelernte Zahntechnikerin quasi die Chance für einen Sprung zurück ins Berufsleben. Denn nach einem Schicksalsschlag vor drei Jahren, ein unverschuldeter Autounfall, war für die 47-jährige Frau nichts mehr wie vorher. Für Kathrin Stephan brach alles zusammen. Gesundheitliche Einschränkungen warfen die Pobzigerin aus der Bahn. Auch nach zahlreichen Operationen und Behandlungen ihres erlittenen Schädelhirntraumas gelang es nicht, die gewohnte Arbeit in einer Köthener Zahnarztpraxis wieder aufzunehmen.

Zurück in den Berufsalltag: Handwerklich anspruchsvoll

Weitere Reha- und Trainingsmaßnahmen führten sie später zu Tobias Rosenhagen. Für sein neues Labor suchte der Zahntechnikermeister ohnehin passendes Personal. Schließlich, so macht der Plötzkauer deutlich, sei die Arbeit eines Zahntechnikers mit anspruchsvollen handwerklichen Fähigkeiten verbunden. Und fähige Handwerker seien derzeit schwer zu finden. Kathrin Stephan wurde zu dieser Zeit in einem Trainingszentrum in Oschatz therapiert, ein arbeitsvorbereitendes Praktikum sollte folgen. Ein unerwarteter Anruf aus der Einrichtung bei Tobias Rosenhagen stellte die Weichen. „Ich habe sofort zugesagt“, erinnert sich der Zahntechnikermeister noch genau an das damalige Gespräch.

Zurück in den Berufsalltag: Eine Chance gegeben

Der 38-Jährige hatte zuvor in Köthen als Laborleiter gearbeitet. „Ich kannte Kathrin deshalb schon als zuverlässige und immer fröhliche Mitarbeiterin“, erklärt der Existenzgründer, warum er nicht lange überlegen musste. Und natürlich hatte auch er von ihrem Schicksal gehört. „Ich wollte ihr auf jeden Fall eine Chance geben. Sie passt sehr gut zu uns“, sagt der Unternehmer über die perfekte Ergänzung in seinem dreiköpfigen Team.

Zurück in den Berufsalltag: Regelmäßige Weiterbildungen

Durch regelmäßige Weiterbildungen erlernt die 47-jährige nun Stück für Stück die Neuerungen in ihrem Handwerk. Auch die moderne Technik in seinem neuen Labor müsse beherrscht werden. „Hier geht es mir sehr gut“, meint die Praktikantin sichtlich zufrieden. Denn nicht zuletzt sei auch diese Arbeit ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einer erfolgreichen Therapie. Die Situation ist ein großer Gewinn für beide Seiten. Denn im Anschluss an das mehrmonatige Praktikum möchte der Zahntechnikermeister seine Praktikantin fest einstellen.

(mz) – Quelle: https://www.mz-web.de/29449142 ©2018